Und jetzt zum Rennen: Das Rennwochenende begann für mich schon am Freitag. Direkt nach der Uni packte ich meine Sachen und setze mich ins Auto um meine Registrierung in St.Pölten abzuschließen, meine Startunterlagen abzuholen und auch noch die Rad Strecke mit dem Auto zu besichtigen. Mein erster Eindruck war einfach nur überwältigend. Noch nie zuvor war ich Teil einer so großen Sportveranstaltung und auch bei der kurzen Rad Einheit am Freitag lief mir vor Aufregung und Vorfreude immer wieder die Gänsehaut über den Körper. Dieses Gefühl hatte ich bisher erst einmal zuvor und das war bei meinem ersten Weltcup Start für das Nationalteam bei den Junioren. Ich fühlte mich also mehr als bereit und freute mich einfach total auf den Wettkampf am Sonntag.
Samstag Nachmittag ging es dann erneut Richtung St.Pölten für den Bike Check In und den Wechselzonen Check. Das Bild was sich nun bot war gigantisch, ein ganzes Fußballfeld voll mit Traithlonrädern, 2500 Starter und ihre Bikes waren bereit für den großen Showdown am Sonntag Morgen. Nach dem Check In spazierten wir dann noch zum Schwimmstart am Ratzersdorfer und Viehhofer See und ich machte noch eine kurze Schwimmeinheit anschließend gabs dann noch Nudeln im Wohnmobil von Nicis Papa, dass er uns für das Rennwochenende geborgt hatte und um 22:00 ging es dann auch schön langsam ins Bett.
Am Sonntag läutete bereits um 4:30 der Wecker und nach einem guten Frühstück und einem letzten Check des Bikes in der Wechselzone machten wir uns auf den Weg zum Schwimmstart.
Dort angekommen herrschte bereits spitzen Stimmung und der Moderator und der DJ heizten die Stimmung richtig an. Mir selbst ging es großartig, die Nervosität war da aber genau richtig und voll fokussiert :)
Pünktlich um 7:45 dann der Startschuss für meine Welle. Zu Schwimmen waren 1,9km aufgeteilt auf 2 Seen mit einem Landgang. Die erste Schwimmrunde mit 1km lief hervorragend und auch wenn ich nach 500m etwas hinter einer langsameren Schwimmgruppe festsaß konnte ich auf dem ersten Kilometer ein gutes Tempo gehen. Nach dem Landgang ging es dann zum 2.See in dem jetzt noch die restlichen 900m zu schwimmen waren. Leider lief es hier nicht ganz so reibungslos da schon recht viel Verkehr im Wasser war durch die langsameren Schwimmer der Startwelle vor mir. Ich hatte also etwas Probleme mit der Orientierung und einen schönen Zug zu schwimmen. Nichtsdestotrotz kam ich nach 30:59 aus dem Wasser mit einer für mich guten Schwimmleistung.
Der Wechsel zum Rad verlief reibungslos und so konnte ich auch schnell einen schönen Rhythmus finden. Die ersten 20km auf waren auf der Autobahn zu fahren und mit meinem Cannondale Slice RS von Nora Pure Sports, meinem Streamliner Triathlon Anzug von Skinfit und dem Uvex Race 2 Pro hatte ich das perfekte Aero Setup und konnte richtig Dampf machen. Die 90km am Rad verliefen richtig gut und am letzen Berg konnte ich dann sogar auf Platz 3 in meiner Age Group vorfahren. Ohne je ans Limit gehen zu müssen lieferte ich am Bike eine gute Performance ab mit der 4.schnellsten AgeGroup Zeit und 27.Radzeit gesamt fuhr ich nach 2:19:37 wieder in das Ironman Stadion in St.Pölten ein.
Nach einem schnellen Wechsel ging es jetzt auf den Halbmarathon. Zu diesem Zeitpunkt zusammen mit dem Deutschen Manuel Sohr auf Platz 3 in der Agegroup. Doch schon bei den ersten Schritten begannen die Beine zu krampfen. Die ersten 3km war es dann richtig schlimm und ich lief ganz vorsichtig an um mich jetzt nicht komplett aus dem Rennen zu schießen. Zusammen mit Manu spulte ich dann Kilometer um Kilometer runter immer den Blick auf meine Polar V800 mit den Kilometerzeiten. Definitiv nicht die Zeiten die ich laufen wollte aber nach den ersten Kilometern war ich froh dass ich überhaupt noch laufe. Der Halbmarathon war auf 2 Runden zu laufen und insgesamt gingen wir dabei 3 Mal durch die Ironmile, ein echter Hexenkessel bei dem mir jede Runde aufs neue die Gänsehaut lief. Anfang der 2. Runde überholte uns dann der später 3.Platzierte unsere Agegroup und nach einem kurzen Versuch dass Tempo mitzugehen musste ich leider eingestehen dass das mit diesen krampfigen Beinen nicht möglich war. Bei Km 19 probierte ich es dann erneut und konnte mich gut 20m von Manuel lösen und das Tempo auch gut durchziehen doch auch Manuel hatte noch etwas Körner im Köcher und schon bei Km 20 war es wieder vorbei mit meiner Flucht nach vorne und hatte dann Probleme sein Tempo mitzugehen. Trotzdem versuchte ich nochmal alles und überquerte dann mit einer Halbmarathon Zeit von 1:25:39 nach 4:22:19 überglücklich die Ziellinie auf der Ironmile in St.Pölten.
I did it ! Und es war ein großartiges Erlebnis auch wenn ich am Halbmarathon gelitten und gekämpft habe und mein Ziel unter 4:20h zu bleiben damit knapp verfehlt habe bin ich trotzdem zufrieden und happy und das vor allem auch deswegen weil so viele Freunde entlang der Strecke waren die teilweise extra für mich nach St.Pölten gekommen sind um auch noch das letzte aus mir herauszuholen und den Tag zu etwas ganz besonderem gemacht haben :D
Danke euch allen ! Ihr wart die Besten !
Hier nochmal die Zeiten und Daten im Überblick:
Gesamtzeit: 4:22:19
Schwimmen: 30:59
Rad: 2:19:37
Lauf: 1:25:39
Platzierung Gesamt 47. (11.Österreicher)
Platzierung AgeGroup 5. (bester Österreicher)
Mehr Fotos gibt es hoffentlich in Kürze und nächste Woche geht es auch schon weiter mit der Wolfgangsee Challenge, einem der härtesten Crosstriathlon der Saison.